Sonntag, 19. Februar 2012

Passingtest

Passing bezeichnet, wie natürlich man wirkt. Also wie gut zum Beispiel ein Crossdresser als Frau wahrgenommen wird.
Das Passing ist also dann besonders gut, wenn niemand auch nur darüber nachdenkt, ob man denn nun eine Frau ist oder nicht.
Gut ist es, wenn die meisten Leute, die darüber nachdenken, zu dem Schluss kommen, das man eine Frau ist. Oder ein Mann, je nachdem was das Ziel ist.
Aber woher weiß ich, wie gut das Passing schon ist?
Der erste Schritt dazu ist ein Blick in den Spiegel. Mit diesem können unvorteilhafte Dinge wie ein Bartansatz entdeckt werden, als Test reicht das aber nicht, man sich selbst kennt, und somit anders sieht als andere Menschen das tun.
Wenn aber kein anderer Mensch verfügbar ist, einfach mal ein Foto machen, und das entweder jemandem im Internet zeigen und Nachfragen.
Oder aber, das Bild wird einfach auf dem Computer gespeichert. Und nach ein paar Wochen nochmal angeschaut. Dann fallen einem schon so einige Dinge auf die nicht Stimmen, oder man ist Beeindruckt, wie gut das geklappt hat. Zumindest ging es mir bei einigen Bildern so.
Kennt man aber jemanden, der einem direkt gegenüber stehen kann, so hat das natürlich einige Vorteile. Zum einen kann dieser Jemand sofort Tipps geben. Und das nicht nur einfach das Aussehen betreffen, sondern auch in Bezug auf die Bewegungen die man macht.
Und nun zum eigentlich Test:
Geht zuzweit an einen Ort wo größere Gruppen von Menschen sind. Beispielsweise ein Bus oder ein Café, aber ohne direkt zusammengehörig zu erscheinen. Nun gibt es zum einen die Möglichkeit, das einen Jemand anspricht darauf. Das ist ein Zeichen für noch ausbaufähiges Passing. Wird man nicht angesprochen, so kann man nach einiger Zeit weggehen und die zweite Person an dem Ort lassen. Dann bekommt die zweite Person nämlich mit, was in der eigenen Abwesenheit über einen getuschelt wird.
Und wenn das dann unschöne Dinge sind, oder die Angst vor unschönen Dingen zu groß ist, lässt sich ja immer noch Musik hören, und nur die zweite Person hört die Dinge dann. Und kann dies dann netter weitergeben.
Ich glaube wir versuchen oft perfekter zu sein als nötig ist. Ich war heut auch mal wieder ungeschminkt unterwegs in einer normalen Hose und so, und wurde trotzdem für eine sehr große Frau gehalten. Auch wenn die Größe zu Irritation führte.

1 Kommentar:

  1. Liebe Jana!

    Das freut mich echt für dich, dass dein ungeschminktes Ausgehen dennoch ein gutes "Cross-Erlebnis" war (... gibt's dieses Wort überhaupt :)

    Ich finde ja von deinen Fotos her, dass du einen tollen Vorzug hast - deine Gesichtszüge! Sie wirken eigentlich wunderbar als beides, oder eigentlich sogar für mich bisschen mehr noch als female! Und von einem Bartschatten keine Spur (siehe Schwimmbad-Fotos).

    Ich hatte mal eine liebe Bekannte aus Deutschland, die auch sehr stattlich groß war, und im wesentlichen (als biologische Frau) deine Gesichtszüge hatte.

    Du hast vollkommen recht, dass mit einem 2ten Menschen wird wunderbar hilfreich sein. Schön, wenn du da jemanden hast. Dieses kleine Glück bleibt mir leider seit meinem Outing und in meinem RealLifeTest bisher noch vollständig verwehrt. Und mein Bartschatten ist leider alles andere als dezent. Als Jugendliche(r) war ich stolz auf diesen gleichmäßigen Bartwuchs, heute ist es ein kleines Drama ...

    Alles gute und lg,
    Ida

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